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Lothar Müller-Hagedorn studierte Wirtschaftswissenschaften in Saarbrücken und Würzburg. Nach seinem Examen 1965 zum Diplom-Handelslehrer an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken wurde er zunächst wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Dr. Stützel, später von Prof. Dr. Dr.h.c. Rudolf Gümbel.
Er wurde an der TU Berlin im Jahr 1969 mit einer Arbeit zu "Grundlagen der Planung von Höhe und Struktur des Personalbestandes einer Unternehmung" promoviert, die 1970 unter dem Titel "Grundlagen der Personalbestandsplanung" in der Reihe "Beiträge zur betriebswirtschaftlichen Forschung", Bd. 36, hrsg. von Prof. Dr. E. Gutenberg, Prof. Dr. W. Hasenack, Prof. Dr. K. Hax, Prof. Dr. E. Schäfer. Opladen 1970, veröffentlicht wurde. 1974 erhielt er die venia legendi für Betriebswirtschaftslehre an der Johann-Wolfgang-Goethe Universität Frankfurt.
Der Berufung in den Gründungsausschuss der Fernuniversität Hagen 1974 folgten ein Jahr später der Ruf auf eine ordentliche Professur an der Fernuniversität und an der Universität Trier. In Trier übernahm er den Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Absatz, Markt und Konsum. 1976 wurde er außerdem als Professor an das Centre Universitaire de Luxembourg berufen, wo er bis 1991 tätig war. In den Folgejahren erhielt er Rufe an die Universitäten Bayreuth, Konstanz, Wien und Göttingen, die er allerdings nicht annahm. 1991 folgte er dem Ruf an die Universität zu Köln.
Bis zum 28.2.2007 war er dort Direktor des Seminars für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Handel und Distribution und bis zum 30.8.2007 Direktor des Instituts für Handelsforschung an der Universität zu Köln. Parallel war er in dieser Zeit mit den Professoren Dr. Dr.h.c. Köhler, später Prof. Dr. Gedenk, und Dr. Dr.h.c. Delfmann Vorstand des Instituts für Messewirtschaft und Distribution. Seitdem arbeitet Müller-Hagedorn als Privatgelehrter und Consultant.
Das wissenschaftliche Interesse Müller-Hagedorns gilt vor allem den Managementproblemen in Handelsunternehmungen, sowohl auf der Großhandels- wie auf der Einzelhandelsstufe. Besondere Beachtung finden dabei Marketingprobleme, wobei es ihm darum geht, verhaltenswissenschaftliche Erkenntnisse aus den Theorien des Käuferverhaltens mit Hilfe des entscheidungstheoretischen Ansatzes managementgerecht zu integrieren. Aber auch rein theoretisch orientierte Fragestellungen, wie beispielsweise zur Einschaltung des Großhandels, zu Existenzbedingungen vertikaler Systeme oder zu den Bestimmungsfaktoren der Handelsspanne, interessieren ihn.
Das Publikationsverzeichnis enthält Beiträge zu vielfältigen Aspekten des Handels, so z.B. zu Standortfragen, zur Preispolitik, zur Entwicklung von Vertriebssystemen und Betriebsformen des Handels, zum Großhandel, zum Controlling in Handelsbetrieben oder zur Ladengestaltung. Daneben hat sich Müller-Hagedorn mit Fragen der Messewirtschaft beschäftigt und dazu mit Köhler und Delfmann das "Kölner Kompendium der Messewirtschaft" (Köln 2005) herausgegeben. Mit Feld hat er für die Fernuniversität in Hagen einen Studienbrief "Kulturmarketing" erstellt. Als wichtige Monographien seien hervor gehoben "Handelsmarketing" (5. Aufl., Stuttgart 2011, zus. mit M. Natter) und "Der Handel" (2. Aufl., Stuttgart 2012, zus. mit W. Toporowski und St. Zielke).